Reuters

Wöchentliche Anleihenkäufe der EZB auf Rekordniveau

30.03.2020
um 17:57 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise in der vergangenen Woche ein Rekordvolumen an Anleihen erworben.

Ingesamt kauften die Währungshüter in der Woche bis zum 27. März Staatsanleihen, Firmenanleihen und andere Wertpapiere im Umfang von rund 39 Milliarden Euro. Seit dem Start ihrer großen Kaufprogramme im März 2015 haben die Euro-Wächter noch nie so viele Wertpapiere in nur einer Woche erworben, wie aus am Montag veröffentlichten Daten der EZB hervorgeht. Mit den Transaktionen will die Euro-Notenbank unter anderem den Kreditfluss an die Wirtschaft in Krisenzeiten stützen und die Anleiherenditen niedrig halten.

Allein bei den öffentlichen Schuldentiteln, die die Euro-Wächter im Rahmen ihres bisherigen Kaufprogramms (APP) halten, lag der Zuwachs vergangene Woche bei fast 20 Milliarden Euro - so viel wie noch nie in einer Woche. Zudem begannen die Euro-Wächter am Donnerstag mit Wertpapierkäufen im Rahmen ihres neuen Pandemie-Rettungsprogramms. Einem EZB-Sprecher zufolge waren es allein am Donnerstag und Freitag Titel im Volumen von 15,6 Milliarden Euro.

Das neue Pandemie-Rettungsprogramm "PEPP" (Pandemic Emergency Purchase Programme) sieht bis Ende 2020 neue Käufe von Staatsanleihen und anderen Titeln im Volumen von 750 Milliarden Euro vor. Zuvor hatte die EZB bereits im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Krise neue Liquiditätsspritzen für die Wirtschaft und eine Ausweitung ihrer Anleihenkäufe um 120 Milliarden Euro bis zum Jahresende auf den Weg gebracht. Damit summieren sich inzwischen die für dieses Jahr anvisierten Wertpapierkäufe der Währungshüter auf rund 1,1 Billionen Euro.