Reuters

HUK-Coburg - Weniger Verkehr, weniger Schäden in Coronakrise

31.03.2020
um 14:12 Uhr

München (Reuters) - Deutschlands größter Autoversicherer HUK-Coburg rechnet wegen des reduzierten Straßenverkehrs in der Corona-Krise auch mit weniger Schäden.

Angesichts der Ausgangsbeschränkungen und des Trends zum Homeoffice habe sich der Verkehr um 30 Prozent verringert, sagte der für die Kfz-Sparte zuständige HUK-Vorstand Jörg Rheinländer. "Selbstverständlich erwarten wir dadurch ein deutlich rückläufiges Schadengeschehen", ergänzte Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann am Dienstag in Coburg. Das werde sich positiv auf die Schaden-Kosten-Quote auswirken. Doch die erwarteten geringeren Schäden dürften in der Branche keine weiteren Preissenkungen nach sich ziehen. Das könne sich in der Kalkulation rächen, mahnte Heitmann.

Auch dürften angesichts geschlossener Autohäuser und Zulassungsstellen weniger Autofahrer ihren Versicherer wechseln. "Wir werden in diesem Jahr sicher nicht von einem Neugeschäftsrekord berichten können", sagte der HUK-Coburg-Chef. "Aber vermutlich werden auch weniger Abgänge zu verzeichnen sein. Die Umsatzbasis dürfte damit relativ stabil bleiben." 2019 hatte HUK-Coburg 1,4 Millionen Fahrzeuge neu versichert, der Bestand stieg damit um vier Prozent auf 12,4 Millionen Policen. Im umkämpften Geschäft zum Jahreswechsel seien diesmal aber nur 60.000 Kunden hinzugekommen, sagte Kfz-Vorstand Rheinländer.

Das wären weniger als bei der Allianz, die dem Marktführer auf die Pelle zu rücken versucht - auch mit neuen, günstigeren Tarifen. Das hatte den Preiskampf noch verschärft. Die Beitragseinnahmen von HUK-Coburg stiegen daher 2019 in der Kfz-Versicherung nur um 2,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich auf 97,2 (2018: 93,7) Prozent. Damit sieht sich HUK-Coburg aber noch besser als der Durchschnitt im deutschen Autoversicherungsmarkt.

Unter dem Strich stand im vergangenen Jahr ein Gewinn vor Steuern von 640 Millionen Euro, ein Plus von 13 Prozent. "Ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis, mit dem wir nicht gerechnet hatten", sagte Heitmann. Zu verdanken sei es vor allem einem Anstieg im Kapitalanlageergebnis. Die Bruttobeiträge wuchsen um 2,4 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro.

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