Reuters

Trump schwört Bevölkerung auf zwei harte Wochen ein - über 800 Tote an einem Tag

01.04.2020
um 07:02 Uhr

Washington (Reuters) - In den USA ist die Zahl der Toten nach Zählungen der Nachrichtenagentur Reuters an nur einem Tag um 800 gestiegen.

Fast die Hälfte der Todesopfer gab es im Bundesstaat New York. "Es ist absolut entscheidend für das amerikanische Volk, die Richtlinien für die nächsten 30 Tage zu befolgen. Es ist eine Frage von Leben und Tod", betonte US-Präsident Trump während einer Pressekonferenz in der Regierungszentrale in Washington. Die Coronavirus-Koordinatorin des Weißen Hauses, Deborah Birx, sagte einen Höhepunkt der Todesfälle in den kommenden zwei Wochen voraus. "Es gibt keine Wunderkugel, es gibt keinen magischen Impfstoff oder Therapie. Es ist nur unser Verhalten: Wie wir uns verhalten kann den Verlauf dieser viralen Pandemie in den nächsten 30 Tagen verändern", erklärte Birx vor Reportern und prognostizierte einen enormen Anstieg der Todesfälle auf 100.000 bis 200.000 Menschen in den kommenden zwei Wochen.

"Wir wollen, dass die Amerikaner auf die harten Tage vorbereitet sind, die vor uns liegen. Wir werden zwei sehr harte Wochen durchmachen und hoffentlich, wie die Experten vorhersagen, dann Licht am Ende des Tunnels sehen", sagte Trump. Vizepräsident Mike Pence ergänzte, die Bemühungen zur Eindämmung zeigten Wirkung. "Wir haben Grund zu der Annahme, dass sie funktionieren", sagte Pence. "Lassen Sie sich nicht entmutigen!"

Die US-Regierung hat unterdessen mit dem Aufbau von Hunderten behelfsmäßigen Krankenhäusern in der Nähe ihrer Großstädte begonnen. "Dies ist der Punkt, an dem wir auf die nächste Woche vorbereitet sein müssen, weil wir mit einem enormen Anstieg der Fallzahlen rechnen. Was ich letzte Woche ganz klar angefragt habe, war, dass hier Militärmedizinisches Personal eingesetzt wird", sagte der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio im Billie Jean King National Tennis Center in Queens, wo eilig ein Feldlazarett gebaut wurde. Das Tenniszentrum ist normalerweise der Austragungsort der US Open, die in diesem Jahr wie geplant am 24. August stattfinden sollen.

De Blasio, ein Demokrat, sagte, er habe das Weiße Haus um weitere 1000 Krankenschwestern, 300 Atemtherapeuten und 150 Ärzte bis Sonntag gebeten.

Das US-Militär funktioniere derzeit Hotels, Kongresszentren und große Freiflächen in 341 temporäre Krankenstationen um, erklärte Generalleutnant Todd Semonite dem Sender ABC. Das Korps hatte das Kongresszentrum in New York City innerhalb einer Woche bereits in ein 1000-Betten-Krankenhaus umgewandelt. Die Pandemie hat Ärzten, Krankenschwestern und anderen Beschäftigten im Gesundheitswesen Tribut gezollt - sie sind überlastet, es fehlt an medizinischen Geräten und Schutzausrüstungen.