Reuters

BaFin stellt sich gegen Ausschüttungsverbot für Versicherer

03.04.2020
um 09:37 Uhr

München (Reuters) - Die deutsche Finanzaufsicht BaFin stellt sich gegen den von der EU-Versicherungsbehörde EIOPA geforderten vorläufigen Verzicht auf Dividenden und Boni für die Assekuranz.

"Ein pauschales Ausschüttungsverbot für Versicherungsunternehmen und Pensionskassen hält die BaFin derzeit nicht für geboten", heißt es in einer Stellungnahme der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die Frage, ob und wie hoch die Dividende ausfallen könne, müssten die Versicherer uznd ihre Risikotragfähigkeit individuell betrachtet werden, erklärte BaFin-Exekutivdirektor Frank Grund. "Wir stehen diesbezüglich in engem Dialog mit den Unternehmen und erwarten eine überzeugende Begründung, falls sie Dividenden ausschütten wollen."

Mögliche Risiken infolge der Coronakrise müssten bei dieser Entscheidung "angemessen" berücksichtigt werden, erklärte Grund. Die EIOPA hatte am Donnerstagabend die Versicherer aufgefordert, Aktienrückkäufe zu stoppen und Dividendenzahlungen auszusetzen. Zudem sollten Boni möglichst aufgeschoben werden. Das belastete am Freitag die Aktien vieler Versicherer.

Allianz SE

WKN 840400 ISIN DE0008404005

Hannover Rück SE

WKN 840221 ISIN DE0008402215

Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG in München

WKN 843002 ISIN DE0008430026

Talanx AG

WKN TLX100 ISIN DE000TLX1005

Wüstenrot & Württembergische AG

WKN 805100 ISIN DE0008051004