Reuters

Corona-Krise drückt Umsatz im Onlinehandel - Lebensmittel im Plus

06.04.2020
um 14:02 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Onlinehandel profitiert unter dem Strich nicht von den Ladenschließungen in der Coronavirus-Krise, sondern büßt spürbar Umsatz ein.

Im März seien die Einnahmen im Vorjahresvergleich um gut 18 Prozent gesunken, teilte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) am Montag mit. "E-Commerce ist heute ein normaler Einkaufskanal. Deshalb wirkt sich solch eine Krise in der Konsumstimmung voll auf unsere Branche aus", sagte bevh-Präsident Gero Furchheim. Nur die Kategorien, die auch im stationären Einzelhandel stark nachgefragt wurden, konnten deutliche Zuwächse verzeichnen: Lebensmittel, Drogeriewaren, Medikamente und Do-it-yourself- oder Baumarkt-Sortimente. Spitzenreiter waren Medikamente mit 88 Prozent Umsatzplus, bei Nahrungsmitteln gab es einen Anstieg von rund 56 Prozent.

In der Sparte Bekleidung sank der Umsatz im März um mehr als 35 Prozent und in der Unterhaltungselektronik um knapp 21 Prozent. Computer und Zubehör verzeichnete trotz der Ausgaben für Homeoffice-Lösungen einen Rückgang um 22,7 Prozent. "Die Behauptung, der E-Commerce würde pauschal als 'Gewinner' aus der Corona-Pandemie hervorgehen, ist schlicht falsch", betonte Furchheim. Zu Jahresbeginn hatte der gesamte Handel im Internet noch spürbar zulegt. Mit Blick auf den Einbruch im März erklärte der Verband: "Damit sind fast alle Zuwächse, die der Onlinehandel im Januar und Februar erzielt hatte, vernichtet worden." Im ersten Quartal lagen die Umsätze 1,5 Prozent im Plus bei 16,5 Milliarden Euro.