Reuters

Metallindustrie warnt vor Jobabbau bei langem Corona-Stillstand

08.04.2020
um 13:37 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg hat vor Arbeitsplatzabbau durch einen langen Stillstand der Wirtschaft in der Corona-Krise gewarnt.

Noch gelinge es dem Großteil der Unternehmen, durch Kurzarbeit und andere Instrumente die Stellen der Kernbelegschaften zu halten. "Je länger die aktuellen Einschränkungen aber aufrechterhalten werden, desto wahrscheinlicher werden auch Jobs verloren gehen", erklärte Südwestmetall-Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick am Mittwoch. Nach einer Umfrage unter 285 Unternehmen im Land werden 85 Prozent aller Betriebe Kurzarbeit einführen, wenn eine Lockerung der Gesundheitsschutzmaßnahmen ausbleibe. Bisher hätten erst vier Prozent der Firmen Kündigungen wegen der Corona-Krise ausgesprochen.

Nach den in der ersten April-Woche gesammelten Daten sind neun Prozent der Betriebe komplett geschlossen. Die Kapazitätsauslastung liege im Schnitt bei 60 Prozent. Fehlende Nachfrage nannten sieben von zehn Unternehmen als Grund für den Produktionseinbruch, bei einem Drittel lag es an fehlenden Arbeitskräften wegen Krankheit oder Kinderbetreuung. Ein Mangel an Teilen und Material nannten 29 Prozent als Grund. Gut die Hälfte der befragten Unternehmen hat die Zahl der Zeitarbeitskräfte reduziert. Mittlerweile stehe vielen Unternehmen das Wasser schon bis zum Hals, erklärte Dick. Das zeige sich an der hohen Inanspruchnahme staatlicher finanzieller Hilfen. Knapp ein Fünftel der Unternehmen haben die Produktion schon umorganisiert, um die Ansteckungsgefahr einzudämmen. Der Verband forderte "zeitnah eine Perspektive zum Neustart der Industrie, sobald sich die Zahl der Neuinfektionen stabilisiert hat".

Dürr AG

WKN 556520 ISIN DE0005565204

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039