Reuters

Banken-Sprecher - Österreichs Banken müssen Risikovorsorgen erhöhen

20.04.2020
um 13:52 Uhr

Wien (Reuters) - Österreichs Geldhäuser müssen laut Banken-Sprecher Andreas Treichl aufgrund der Corona-Krise ihre Risikovorsorge für zu erwartende Kreditausfälle erhöhen.

"Die Risikovorsorgen werden jetzt natürlich wieder steigen", sagte der Obmann der Bundessparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer Österreich am Montag. Auch der Anteil der faulen Kredite werde steigen, was laut Treichl die Ertragskraft der Banken dämpfen werde. "Ich glaube aber nicht, dass hier irgendwelche Probleme entstehen werden, die Banken sind gut gerüstet dafür", fügte der ehemalige Vorstandschef von Österreichs größten Geldhaus Erste Group an.

Die heimischen Institute hätten den Anteil der faulen Kredite in den vergangenen zehn Jahren auf rund zwei Prozent von damals 14 Prozent des Gesamtkreditvolumens abgebaut. "Es braucht sich niemand Sorgen machen, dass hier die Luft mal ausgeht," sagte Treichl.

Gerade in der Corona-Krise werden die Banken gebraucht, um Unternehmen flüssig zu halten. In den vergangenen Wochen seien "massive Fortschritte" bei der Abwicklung der Finanzhilfen für die Unternehmen gemacht worden, sagte Treichl. In den ersten fünf Wochen der Corona-Krise hätten die österreichischen Banken zusätzliche liquide Mittel in Höhe von 14,5 Milliarden Euro an mehr als 48.000 heimische Unternehmer vergeben. Zudem seien mehr als 113.000 Stundungen bei Kreditzahlungen vorgenommen worden, sagte Treichl. Das Kreditmoratorium, das eine Stundung von Verbraucherkrediten ermöglicht, hätten bereits mehr als 17.000 Personen in Anspruch genommen.

Erste Group Bank AG

WKN 909943 ISIN AT0000652011

Raiffeisen Bank International AG

WKN A0D9SU ISIN AT0000606306