Reuters

Boeing streicht zehn Prozent der Stellen wegen Corona-Krise

29.04.2020
um 14:32 Uhr

Washington (Reuters) - Der angeschlagene US-Flugzeugbauer Boeing baut wegen der Coronavirus-Pandemie rund zehn Prozent seiner weltweit insgesamt rund 160.000 Stellen ab.

Die Sparten für den Verkehrsflugzeugbau und das Wartungsgeschäft sollten sogar um mehr als 15 Prozent schrumpfen, kündigte Boeing-Chef Dave Calhoun am Mittwoch in einem Schreiben an die Mitarbeiter an. Die Arbeitsplätze sollten durch Fluktuation, freiwillige Abschiede und wenn nötig auch Kündigungen wegfallen. Das Unternehmen sehe sich wegen der Pandemie zu einer weiteren Verringerung der Produktionsrate und damit auch dem Stellenabbau gezwungen. Der Konzern prüfe die Möglichkeit von Staatshilfen und werbe für eine Kreditvergabe an die gesamte Lieferkette im Flugzeugbau.

Es werde Jahre dauern, ehe der Luftverkehr wieder auf das Volumen von vor einigen Monaten anwachse, schrieb Calhoun. Boeing legt im Laufe des Tages seine Geschäftszahlen für das erste Quartal vor.

Der europäische Konkurrent Airbus hatte dies wenige Stunden zuvor bereits getan, dabei aber lediglich Kurzarbeit und keine Stellenstreichungen angekündigt. Wegen der Epidemie würden bald Tausende Mitarbeiter in Deutschland und wohl auch Tausende weitere Beschäftigte in Frankreich in Kurzarbeit geschickt, sagte Konzern-Chef Guillaume Faury. Airbus geht aber davon aus, ohne staatliche Hilfen auszukommen. Im ersten Quartal fuhr der Flugzeugbauer wegen der Folgen der Pandemie 481 Millionen Euro Verlust ein, nachdem es im Vorjahr in den traditionell schwachen ersten drei Monaten zu einem Gewinn von 40 Millionen gereicht hatte. Mit einer Erholung rechnet das Unternehmen ab dem Sommer.

Die Pandemie mit ihren Grenzschließungen und Reisewarnungen hat den Luftverkehr weltweit fast zum Erliegen gebracht. Mehrere Airlines kämpfen gegen eine Pleite an und haben Flugzeuge ausgemustert.

AIRBUS SE

WKN 938914 ISIN NL0000235190

Boeing Company

WKN 850471 ISIN US0970231058