Reuters

Swiss Re will sich gegen ungerechtfertige Pandemie-Ansprüche wehren

30.04.2020
um 11:37 Uhr

Zürich (Reuters) - Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re will sich gegen ungerechtfertigte Zahlungsansprüche im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise wehren.

"Swiss Re ist seit 150 Jahren im Geschäft und hat einen guten Ruf, für alle Schäden, für die wir haften, vollumfänglich zu zahlen", sagte Finanzchef John Dacey am Donnerstag. "Und wir werden in dieser Pandemie in diesem Sinne weitermachen." Doch Aktionäre und andere Anspruchsgruppen würden erwarten, dass der Konzern nicht für Kosten aufkomme, wenn dies nicht vereinbart sei. "Es kann Meinungsverschiedenheiten über diese Deckungen geben", sagte er. "Wir werden uns angemessen verteidigen. Wichtiger ist aber, dass wir für die Verluste zahlen werden, für die wir haften."

Auch Branchenprimus Münchener Rück wehrte sich jüngst in der Diskussion um den Ausschluss von Pandemie-Risiken gegen politische Forderungen und unberechtigte Forderungen.

Der Finanzchef betonte, dass keine Branche, seien das Versicherungen oder Banken, in der Lage sei, die Kosten einer globalen Krise wie der Coronavirus-Pandemie zu stemmen. "Dies ist eindeutig ein Risiko, das zu groß ist, als dass die Branche es selbst bewältigen könnte", erklärte Dacey. "Es besteht ein Kumulationsrisiko, das selbst ein gut kapitalisiertes Unternehmen wie Swiss Re einfach nicht alleine bewältigen kann." Eine Rolle spielen könnten künftig Versicherungspools in Zusammenarbeit mit Regierungen, wie sie etwa bereits bei Terror-Risiken zur Anwendung kommen. Auch die Münchener Rück zeigt sich aufgeschlossen für einen öffentlich-privaten Sonderfonds zur Absicherung von Pandemie-Risiken.

Für vorrangig hält es Dacey allerdings, sich für künftige globale Gesundheitskrisen zu rüsten. "Covid-19 ist ein schreckliches Ereignis, aber es wird nicht das letzte sein." Welche Kosten auf den Konzern noch zukommen, sei "mitten in der Pandemie" nicht abzuschätzen, sagte Dacey. Im ersten Quartal stellte Swiss Re fast eine halbe Milliarde Dollar für die Absage und Verschiebung von Veranstaltungen zurück und rutsche in die roten Zahlen.

Allianz SE

WKN 840400 ISIN DE0008404005

AXA S.A.

WKN 855705 ISIN FR0000120628

Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG in München

WKN 843002 ISIN DE0008430026

Swiss Re AG

WKN A1H81M ISIN CH0126881561

Zurich Insurance Group AG

WKN 579919 ISIN CH0011075394