Reuters

Regierungsberater - Staat soll sich aus Lufthansa-Entscheidungen heraushalten

05.05.2020
um 13:52 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Staat soll sich Beratern des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge im Falle von Hilfen für die angeschlagene Lufthansa nicht in unternehmerische Entscheidungen einmischen.

Der Wissenschaftliche Beirat sei sich einig, "dass der Staat nicht in die betriebswirtschaftlichen Entscheidungen des Unternehmens eingreifen sollte", sagte dessen Vorsitzender Klaus Schmidt am Dienstag. Als Beispiel nannte er die Frage, "ob Germanwings erhalten werden sollte oder nicht". Hier sollte sich der Staat "besser heraushalten".

Schmidt sprach sich zugleich dafür aus, dass staatliche Beihilfen für die Airline nur unter der Bedingung gewährt werden sollten, "dass Dividendenauszahlungen und auch Bonuszahlungen für das Management zurückgestellt werden müssen".

Zuvor hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr im Ringen um ein milliardenschweres Paket staatlicher Finanzhilfen die Politiker davor gewarnt, im Gegenzug massiv in das operative Geschäft des Unternehmens eingreifen zu wollen. Derzeit wird noch über die genaue Ausgestaltung der Staatshilfe verhandelt. Insidern zufolge geht es neben Krediten und einer stillen Beteiligung auch um ein 25-prozentiges Aktienpaket für den Staat, das diesem eine Sperrminorität sowie zwei Aufsichtsratsposten bei der Lufthansa verschaffen würde.

LUFTHANSA AG VNA O.N.

WKN 823212 ISIN DE0008232125