Reuters

Altmaier will Wind-Ausbau mit Prämie für Kommunen in Schwung bringen

12.05.2020
um 15:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will mit einer Prämie für Kommunen oder mit günstigen Strompreisen für Anwohner mehr Akzeptanz für Windräder schaffen.

Je nach Standort und Stromertrag der Windräder könne sich die Zahlung auf rund 20.000 Euro im Jahr für die Gemeinde belaufen, heißt es in dem Vorschlag aus Altmaiers Ministerium, der Reuters am Dienstag vorlag. Zahlen sollen die Betreiber der Windräder mit einer Abgabe von mindestens 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde. Als Option sei es auch möglich, den Anwohnern zusätzlich einen günstigen Bürgerstromtarif anzubieten, der maximal 90 Prozent des Grundversorger-Preises betragen dürfe. Damit könnten Anwohner zwischen 100 und 200 Euro im Jahr sparen. Wenn mindestens 80 solcher Verträge geschlossen würden, halbiere sich die Abgabe an die Kommune auf 0,1 Cent pro Kilowattstunde.

Der Bundesverband Windenergie (BWE) lobte den Vorstoß. "Finanzielle Beteiligung ist eine Brücke zur Akzeptanz", unterstrich BWE-Präsident Hermann Albers. Insgesamt müsse die Regierung jetzt die Chancen der erneuerbaren Energien betonen. So brauche man eine deutsche und europäische Industriestrategie für die Energiewende. "Gleichzeitig müssen die Türen für den Einsatz in Mobilität, Wärme und Industrie geöffnet werden. Dies sorgt für Investitionen und Innovationen."

Derzeit werden kaum noch Windräder an Land gebaut, da die Projekte nur wenig Akzeptanz bei Anwohnern haben und durch Klagen verzögert oder gestoppt werden. Windenergie an Land bildete bisher aber das Rückgrat der Energiewende. Ziel ist es, dass bis 2030 rund 65 Prozent des Strom aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden.

Bund, Länder und auch die große Koalition streiten seit Monaten über Regeln für den Abstand von Windrädern zu Wohngebäuden. Der Koalitionsausschuss hat eine Entfernung von mindestens 1000 Metern vereinbart. Strittig ist aber, von welcher Art der Bebauung er gemessen werden soll. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe ist beauftragt, eine Lösung zu finden.

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