Reuters

SAP-Chef sieht keine Notwendigkeit für Erweiterung von Vorstand

13.05.2020
um 13:52 Uhr

Berlin (Reuters) - SAP-Chef Christian Klein sieht keinen Anlass, den auf fünf Mitglieder geschrumpften Vorstand zu vergrößern.

"Für eine klare Produktstrategie mit klaren Prioritäten müssen wir Überschneidungen, Silos und Ineffizienzen überwinden. Mit der aktuellen Aufstellung des SAP-Vorstands tragen wir diesem Ansatz Rechnung", teilte Klein der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch auf Anfrage mit. Aktionärsvertreter Markus Golinski von der Fondsgesellschaft Union Investment kritisiert: "Der neue Vorstand mit lediglich fünf Mitgliedern ist für einen Konzern in der Größe und Internationalität von SAP sehr klein, sehr jung, sehr deutsch und sehr technologielastig."

Erst im Februar - noch vor dem Abgang von Kleins zwischenzeitlicher Co-Chefin Jennifer Morgan - hatte SAP den damals noch achtköpfigen Vorstand umgebaut und Zuständigkeiten neu verteilt. Seither verließ nicht nur Morgan den Konzern, sondern auch SAP-Urgestein Michael Kleinemeier ging in Rente und zum Monatsende scheidet Personalvorstand Stefan Ries aus. "Wir sind uns bewusst, dass es zuletzt einige Personalwechsel, insbesondere auf Vorstandsebene gab. Gleichzeitig haben wir gerade den Vertrag von Finanzvorstand Luka Mucic verlängert. Neben Konstanz sind Wechsel wichtig, um für neue Perspektiven und Kompetenzen zu sorgen", sagte Klein.

Der seit Oktober amtierende Firmenchef betonte, SAP sei ein globales Unternehmen. "Und auch wenn der Vorstand gerade sehr "deutsch" wirkt, sind wir in den Ebenen darunter sehr vielfältig aufgestellt", ergänzte der 40-Jährige und jüngste Chef eines Dax-Unternehmens. Ingo Speich, Leiter des Bereichs Corporate Governance bei der Fondsgesellschaft Deka, forderte: "SAP muss nun darauf achten, dass der Vertrieb und die USA nicht aus dem Fokus geraten. Da muss auch im Vorstand nachgerüstet werden."

SAP SE

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