Reuters

Volkswagen kürzt Managerboni wegen Corona-Krise deutlich

13.05.2020
um 15:02 Uhr

Hamburg (Reuters) - Volkswagen setzt wegen der Auswirkungen der Corona-Krise den Rotstift bei den Managergehältern an.

Der Autobauer kippte nach Angaben vom Mittwoch die erst Ende vergangenen Jahres den rund 18.000 Führungskräften gegebene Garantie, wonach die fixen und variablen Gehaltsanteile für eine Übergangszeit von drei Jahren gesichert sein sollen. Demnach sollten die Manager und ihre Referenten für das Jahr 2020 mindestens 100 Prozent ihrer letzten Bezüge bekommen, in den Folgejahren 90 und 80 Prozent. Mit der Übergangsregelung wollte VW die Akzeptanz für den Wechsel in ein neues, stärker an der Rendite ausgerichtetes Bonussystem erhöhen. Außerdem seien die Beförderungen und die in 2020 geplante Gehaltsrunde für das Management ins nächste Jahr verschoben worden.

Die neue Regelung, über die der "Spiegel" als erstes berichtete, sieht vor, dass schon für 2020 nur noch eine Bestandssicherung von 90 Prozent des Vorjahresgehalts gilt. Tatsächlich fallen die Abschläge bei den Boni höher aus, da das Fixgehalt nicht angetastet wird. Damit können die Boni Insidern zufolge um bis zu ein Viertel niedriger ausfallen. Über eine Regelung für die Jahre 2021 und 2022 wird noch verhandelt. Hier soll es eine Einigung bis spätestens bis Jahresende geben.

Für die Beschäftigten sollten die Auswirkungen der Corona Krise gering gehalten werden. "Nun muss aber auch das Unternehmen Konsequenzen aus den mit der Corona-Krise verbundenen Produktionsausfällen, Absatzrückgängen und sonstigen Einschränkungen des laufenden Betriebs ziehen", hieß es in einer konzernweit an die betroffenen Mitarbeiter verschickten Mail, deren Kerninhalte VW veröffentlichte. Das Management und die außertariflichen Mitarbeiter leisteten damit ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität des Unternehmens.

Mit der Neuregelung will der Autokonzern auch ein Signal an die Berliner Politik senden, um die Bereitschaft für ein Konjunkturpaket zu erhöhen. Volkswagen rechnet im laufenden zweiten Quartal operativ mit roten Zahlen und im Gesamtjahr mit einem im Vorjahresvergleich gravierend rückläufiges operatives Ergebnis. Auch Daimler und BMW erwarten im Zeitraum April bis Juni einen Betriebsverlust.

Bayerische Motoren Werke AG

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Mercedes-Benz Group AG

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Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039