Reuters

Reiseverband erwartet deutlich weniger Urlaubsreisen im Sommer

25.05.2020
um 11:37 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die deutschen Reiseveranstalter rechnen trotz der allmählichen Lockerung der Reisebeschränkungen in Europa mit wenig Andrang bei Pauschalreisen.

"Das Urlauberaufkommen wird deutlich geringer sein", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Dirk Inger, am Montag. Die Mitte Juni beginnende Hochlaufphase nach drei Monaten völligen Ausfalls von Reisen wegen der Corona-Pandemie werde länger dauern. Der Verband der Branche mit ihren 2300 Veranstaltern und etwa 11.000 Reisebüros hofft aber einen nennenswerten Anteil des Vorjahresvolumens zu erreichen. "Es werden deutlich weniger Menschen ins Ausland reisen, das bringt mehr Komfort", ergänzte Inger. Es sei kaum Überfüllung bei Sehenswürdigkeiten zu erwarten, genug Platz am Strand und viel Service in den Hotels, denen jeder Gast hochwillkommen wäre.

Die von der Corona-Krise schwer getroffene Branche beklagte erneut, von der Bundesregierung bisher im Stich gelassen worden zu sein. Von März bis Juni seien elf Milliarden Euro Umsatz ausgefallen, erklärte der DRV. Zwei Drittel der Unternehmen rechne damit, Pleite zu gehen. Insgesamt seien drei Millionen Arbeitsplätze in Deutschland vom Tourismus abhängig. Die Firmen bräuchten Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssten, damit die mittelständische Struktur der Branche erhalten bleibe, forderte Inger. Nachdem eine Pflicht für die Verbraucher, Gutscheine für stornierte Reisen zu akzeptieren, wegen Bedenken der EU nicht möglich sei, gebe es außerdem Gespräche mit der Bundesregierung über Kredite.

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