Washington (Reuters) - Sechs US-Großbanken fehlen unter geplanten Kapitalregeln der amerikanischen Notenbank rund 120 Milliarden Dollar.
Das zusätzlich verlangte Polster müssen die Institute voraussichtlich in langfristigen Anleihen vorhalten, wie aus Vorschlägen der Federal Reserve am Freitag hervorgeht. Die neuen Anforderungen müssen teilweise zum 1. Januar 2019 und zum 1. Januar 2022 erfüllt werden. Zu systemrelevanten Geldhäusern zählen unter anderen JPMorgan, Citigroup, Bank of America und Goldman Sachs.
Aus Fed-Kreisen verlautete, dass es den Banken nicht schwer fallen sollte, die Vorgaben zu erfüllen, da viele Auflagen mit bestehenden Regeln identisch seien. Zudem könnten die Anforderungen durch Refinanzierung von existierenden Bonds erfüllt werden. Mit den neuen Kapitalregeln will die Fed die Finanzinstitute dazu zwingen, so stark zu werden, dass sie im Falle einer Krise hohe Verluste aus eigener Kraft auffangen könnten. Die Vorschriften sind eine Konsequenz aus der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008. Der Bankrott löste damals Schockwellen aus, die das Finanzsystem weltweit erschüttern ließen.