Reuters

Einsatz von Kohle beim Energieverbrauch geht zurück

02.06.2020
um 14:47 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - In Deutschland ist der Energieverbrauch im ersten Quartal einer Erhebung zufolge um knapp sieben Prozent zurückgegangen.

Ursache hierfür seien der konjunkturbedingt geringere Energieverbrauch insbesondere in den energieintensiven Industrien, die wärmere Witterung in den ersten beiden Monaten des Jahres sowie erste Auswirkungen der Corona-Pandemie, teilte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) am Dienstag mit. Mit Ausnahme der Erneuerbaren seien alle Energieträger von der rückläufigen Verbrauchsentwicklung betroffen, besonders stark die Kohle.

Der Verbrauch an Steinkohle sei zum Jahresauftakt um rund 22 Prozent gefallen, erklärten die Experten. Der Einsatz von Steinkohle in den Kraftwerken sei sogar um gut ein Drittel geschrumpft. Dies sei vor allem auf die deutlich höhere Stromeinspeisung aus Wind- und Photovoltaik-Anlagen zurückzuführen. Der Verbrauch von Braunkohle habe sich um mehr als 30 Prozent verringert. Dieser Rückgang habe vor allem drei Ursachen: Die stark gestiegene Ökostromproduktion, die Überführung weiterer Braunkohlekraftwerksblöcke in die Sicherheitsbereitschaft sowie erste Auswirkungen der Coronakrise auf den Stromverbrauch. Die erneuerbaren Energien steigerten dagegen den Berechnungen zufolge ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im ersten Quartal 2020 um insgesamt sechs Prozent, wobei die Windkraftanlagen um gut ein Fünftel zulegten.