Reuters

US-Nationalgarde - Gewalt bei Protesten hat abgenommen

02.06.2020
um 18:47 Uhr

Washington (Reuters) - Bei den Protesten in den USA haben nach Angaben der Nationalgarde die gewalttätigen Ausschreitungen zuletzt nachgelassen.

Die vergangene Nacht sei landesweit besser verlaufen, sagte der Chef der zuständigen Behörde, General Joseph Lengyel, am Dienstag vor Journalisten. "Wir haben eine Abnahme der Gewalt beobachtet." Nationalgardisten seien nicht verletzt worden. Die Proteste insgesamt seien aber auf gleichem Niveau geblieben oder hätten gar zugenommen. Seinen Worten zufolge werden die lokalen Sicherheitsbehörden in 29 Bundesstaaten mittlerweile von 18.000 Nationalgardisten unterstützt. Die Zahl nehme zu.

Die Proteste wurden ausgelöst durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd. Der 46-Jährige starb vor einer Woche in Minneapolis, nachdem ein weißer Polizist ihn minutenlang mit dem Knie auf dem Hals zu Boden gedrückt hatte. US-Präsident Donald Trump fordert von den Bundesstaaten ein schärferes Vorgehen gegen Ausschreitungen und droht mit einem Einsatz des Militärs.

Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau zeigte sich entsetzt über die Entwicklung im Nachbarland. Auf die Frage nach Trumps Drohung mit dem Militär machte Trudeau zunächst eine Pause von mehr als 20 Sekunden. Dann sagte er: "Wir alle schauen mit Schrecken und Bestürzung auf das, was in den Vereinigten Staaten vor sich geht." Nun sei es an der Zeit, die Menschen zusammenzubringen. "Es ist an der Zeit zuzuhören, zu lernen, welche Ungerechtigkeiten fortdauern trotz der Fortschritte über Jahre und Jahrzehnte."