Reuters

Zeitung - Erhöhter Krankenstand in Corona-Krise kostet Arbeitgeber 1,6 Milliarden Euro

03.06.2020
um 07:17 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Wegen eines sprunghaften Anstiegs der Krankmeldungen in der Corona-Krise müssen die Arbeitgeber im laufenden Jahr rund 1,6 Milliarden Euro zusätzlich für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall hinblättern.

Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die der Zeitung "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe) vorliegt. Dem Bericht zufolge hätten sich seit Anfang März ungewöhnlich viele Arbeitnehmer krankgemeldet. Das Wirtschaftsforschungsinstitut führe dies vor allem auf die vom 9. März bis Ende Mai geltende Sonderregelung der telefonischen Krankschreibungen zurück. Der von der gesetzlichen Krankenversicherung festgestellte Krankenstand sei daraufhin von 4,5 Prozent der Versicherten am 1. März auf 6,5 Prozent am 1. April in die Höhe geschnellt. Die Arbeitgeber müssten Corona-bedingt daher bei der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall zusätzlich 1,6 Milliarden Euro schultern. "Zum Jahresende drohen damit die Kosten der Entgeltfortzahlung bei Krankheit auf knapp 69 Milliarden Euro zu steigen", hieß es in der Studie.