Reuters

Coronakrise drückt Einzelhandelsumsatz in Euro-Zone um fast zwölf Prozent

04.06.2020
um 11:17 Uhr

Brüssel/Berlin (Reuters) - Die Ausgangssperren wegen der Coronavirus-Pandemie treffen die Einzelhändler in der Euro-Zone mit voller Wucht.

Die Umsätze der Firmen sanken im April um 11,7 Prozent zum Vormonat und damit in Rekordtempo, wie die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mitteilte. Dies war der größte Rückgang seit Beginn der Datenerhebung 1999. Im März hatte es bereits ein Minus von 11,1 Prozent gegeben. Nach einem Abklingen der Hamsterkäufe gab es bei Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren ein Umsatzminus von 5,5 Prozent im April, bei Waren außerhalb von Lebensmitteln von 17 Prozent. Im Handel mit Textilien, Bekleidung und Schuhen brachen die Erlöse um rund 21 Prozent ein. Die Ausgangs- und Kontaktsperren sowie Geschäftsschließungen im Zuge der Eindämmungsmaßnahmen dürften hier auch im Mai für große Löcher in den Kassen gesorgt haben - trotz erster Lockerungen.

Der Tankstellenumsatz fiel um fast 28 Prozent, da sich Kraftstoffe spürbar verbilligten. Einzig der Versand- und Internethandel konnte seinen Umsatz im April deutlich steigern und um knapp elf Prozent zulegen. Der Blick zum Vorjahresvergleich zeigt, wie leer die Kassen im Einzelhandel sein dürften: Die gesamten Umsätze sanken zum April 2019 um fast 20 Prozent, allein bei Bekleidung und Schuhen um knapp 64 Prozent.