Reuters

Ifo - Firmen investieren wegen Corona viel weniger - "Beunruhigend"

05.06.2020
um 08:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutschen Unternehmen halten sich einer Umfrage zufolge wegen der Corona-Krise bei Investitionen immer stärker zurück.

Jede zweite Firma habe bereits geplante Projekte verschoben, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner Mai-Befragung mitteilte. Im April sprachen nur 46 Prozent davon. 28 Prozent hätten ihre Vorhaben sogar ganz gestrichen (April: 22 Prozent). "Das sind beunruhigende Zahlen für die längerfristige Entwicklung der Wirtschaft", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.

Besonders die Industrie spart bei den Investitionen: 64 Prozent verschoben im Mai Projekte, nachdem es im April noch 56 Prozent waren. Ganz gestrichen wurden sie bei 32 Prozent der Industriebetriebe (April: 25 Prozent). "Die Dienstleister waren etwas zurückhaltender", erklärte das Institut. 45 Prozent verschieben ihre Projekte, 28 Prozent wollen sie ganz wegfallen lassen. Ähnlich sieht es im Handel aus. 44 Prozent verzichten zunächst, 20 Prozent streichen ganz.

"Vergleichsweise weniger betroffen war der Bau", erklärte das Ifo-Institut. 30 Prozent sprachen im Mai von einer Verschiebung von Investitionen, 15 Prozent von einem Verzicht. Der deutschen Wirtschaft droht in diesem Jahr wegen der Corona-Krise die schwerste Rezession der Nachkriegszeit.