Reuters

Zahl der Ladepunkte für E-Autos deutlich gestiegen

08.06.2020
um 17:02 Uhr

- von Tom Käckenhoff und Christoph Steitz

Düsseldorf/Frankfurt (Reuters) - In Deutschland können Elektroautos immer mehr öffentlich zugängliche Ladepunkte ansteuern.

Deren Zahl sei binnen eines Jahres um über 10.000 auf 27.730 gestiegen, teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Montag mit. An 14 Prozent dieser Stationen könnten die Fahrzeuge besonders schnell geladen werden. Die meisten Ladepunkte gebe es mit 1185 in München, gefolgt von Hamburg mit 1096 und Berlin mit 1052. Auch bei den Bundesländern liege Bayern vorne, dahinter folgten Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.

Die Bundesregierung will den Ausbau dieser Infrastruktur vorantreiben. Bislang halten sich viele Verbraucher mit dem Kauf eines Elektroautos zurück. Grund hierfür ist auch angesichts der begrenzten Reichweiten der Fahrzeuge das noch nicht flächendeckende Ladenetz. In ihrem Konjunkturpaket will die Regierung zusätzlich 2,5 Milliarden Euro in den Ausbau moderner Ladesäulen-Infrastruktur investieren sowie in die Förderung von Forschung und Entwicklung der Elektromobilität und die Batteriezellfertigung. "Der Ausbau der Ladeinfrastruktur als notwendige Voraussetzung zum Hochlauf der E-Mobilität wird beschleunigt", heißt es in dem Papier.

ENERGIEWIRTSCHAFT: MEHR PRIVATE LADEPUNKTE FÖRDERN

Aktuell sind in Deutschland nach BDEW-Angaben etwa 280.000 E-Autos und Plug-in-Hybride gemeldet. Zum Vergleich: Insgesamt sind laut Kraftfahrtbundesamt 47,7 Millionen PKW hierzulande gemeldet. Der Stromlobby zufolge reichen die rund 27.700 öffentlichen E-Ladepunkte für etwa 440.000 elektrisch betriebene Fahrzeuge. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae betonte, auch der Ausbau privater Lademöglichkeiten müsse vorangetrieben werden. "Wir dürfen hier nicht auf halber Strecke stehen bleiben."

Der Energiekonzern E.ON, der in Deutschland knapp 6000 Ladepunkte betreibt und jenseits der Grenzen über 16.000, äußerte sich ähnlich. Durch die finanziellen Mittel für die Ladeinfrastruktur werde der nötige Ausbau zu einem flächendeckenden Lade-Netz beschleunigt. "Was allerdings nun auch unbedingt angegangen werden muss, ist die Umsetzung eines Anreiz- bzw. Förderprogrammes für private Ladeinfrastruktur. Die angekündigten zusätzlichen Mittel in Höhe von 2,5 Milliarden Euro müssten so verteilt werden, dass die ambitionierten Ziele der Bundesregierung zügig umgesetzt würden.

Die Elektromobilität spielt eine große Rolle bei der Energiewende. Der Absatz von E-Autos verläuft in Deutschland aber langsamer als früher erhofft. "Der schnellere Ausbau der Ladeinfrastruktur ist als richtige Maßnahme zu werten. Damit die Elektromobilität vorankommen kann, werden mehr Ladesäulen benötigt", sagte ein Sprecher des ADAC. Nur wenn die Zahl der Stromtankstellen ausgebaut werde, wachse die Zahl der Elektroautos. Wie viele Ladesäulen tatsächlich benötigt werden, hänge aber letztlich vom Markterfolg der Elektrofahrzeuge ab.

BAY.MOTOREN WERKE AG ST

WKN 519000 ISIN DE0005190003

ENBW ENERGIE BAD.-WUE. ON

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MERCEDES-BENZ GRP NA O.N.

WKN 710000 ISIN DE0007100000

VALIANT HLDG NA SF 0,50

WKN 157770 ISIN CH0014786500

VOLKSWAGEN AG VZO O.N.

WKN 766403 ISIN DE0007664039