Reuters

Visa zahlt Milliarden für Wiedervereinigung mit Europa-Geschäft

02.11.2015
um 13:46 Uhr

New York (Reuters) - Visa kauft für 16,5 Milliarden Euro das bisher unabhängige Europa-Geschäft zurück.

Der US-Kreditkartenanbieter kündigte am Montag an, die vor einigen Jahren abgespaltene Schwestergesellschaft in bar und Aktien zu übernehmen. Visa rechnet darüber hinaus mit zusätzlichen Zahlungen im Umfang von bis zu 4,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen erhofft sich durch das zweite Standbein in Europa Vorteile im Wettbewerb mit dem heimischen Rivalen Mastercard.

Visa Europe gehört bisher rund 4000 europäischen Banken. Die Erlöse beim Verkauf richten sich nach dem Umsatzanteil, den die einzelnen Institute beisteuern. Demnach dürften vor allem britische Geldhäuser profitieren, die auf einen Anteil von rund 40 Prozent kommen. Wie auch in Nordamerika werden in Großbritannien viele Rechnungen mit der Kreditkarte beglichen. Früheren Informationen zufolge könnten Lloyds, HSBC und die Royal Bank of Scotland bis zu 7,3 Milliarden Euro zufließen. Bei den deutschen Instituten dürfte der Geldregen deutlich geringer ausfallen.

Visa hatte bereits im Juli über die Gespräche mit Visa Europe informiert und einen Abschluss bis Ende Oktober in Aussicht gestellt. Im Rahmen des Visa-Börsengangs 2008 war das europäische Geschäft ausgeschert. Seither verbindet beide Seiten nur ein unbefristeter Lizenzvertrag. Visa Europe hat mehr als 500 Millionen Kreditkarten im Umlauf.

Den Milliarden-Kauf stemmt Visa gestärkt von einem deutlichen Gewinnplus. Das Nettoergebnis stieg im vierten Geschäftsquartal bis Ende September um 41 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar. Die Einnahmen legten währungsbereinigt um 13 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar zu.

HSBC HLDGS PLC DL-,50

WKN 923893 ISIN GB0005405286

LLOYDS BKG GRP LS-,10

WKN 871784 ISIN GB0008706128

Mastercard

WKN A0F602 ISIN US57636Q1040

NATWEST GROUP PLC LS 1

WKN A1JXTD ISIN GB00B7T77214

VISA

WKN A0NC7B ISIN US92826C8394