Reuters

Siemens- und Alstom-Manager in Italien wegen Bestechung in Haft

23.06.2020
um 15:52 Uhr

Mailand (Reuters) - Die italienische Justiz ist einem Bestechungsfall bei millionenschweren U-Bahn-Aufträgen in Mailand auf der Spur.

13 Personen, darunter Führungskräfte von Siemens und Alstom, seien von der Steuerpolizei verhaftet worden, teilte die Staatsanwaltschaft in Mailand am Dienstag mit. Auch gegen die Unternehmen selbst wird ermittelt. Sie können nach italienischem Recht für Straftaten ihrer Manager haftbar gemacht werden. Im Zusammenhang damit wurden Wohnungen und Büros in 15 Städten durchsucht, wie die Ermittler erklärten. Konkret geht es um Bestechungsgelder über 125.000 Euro, die von Oktober 2018 bis Juli 2019 für acht Aufträge im Gesamtwert von 150 Millionen Euro geflossen sein sollen.

In Haft sitzen auch zwei Beamte des kommunalen Nahverkehrs-Betreibers in Mailand, ATM, sowie des IT-Dienstleisters Engineering Informatica. Die Verhafteten stünden unter anderem im Verdacht der Bestechung, der Störung einer Ausschreibung und des Amtsmissbrauchs.

Alstom und Siemens bestätigten die Ermittlungen und sagten zu, mit den Behörden zu kooperieren. Auch Geschäftsräume von Siemens Mobility seien durchsucht worden, sagte ein Sprecher in München. "Unsere Maxime lautet: Keinerlei Toleranz gegenüber Korruption, Wettbewerbsverstößen sowie anderen Verstößen gegen anwendbares Recht."

Alstom S.A.

WKN A0F7BK ISIN FR0010220475

Siemens AG

WKN 723610 ISIN DE0007236101