Frankfurt (Reuters) - Der Automarkt in Deutschland ist im Oktober nur noch leicht gewachsen.
Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen stieg im vergangenen Monat gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,1 Prozent auf gut 278.000 Fahrzeuge, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag mitteilte. Alle deutschen Marken bis auf Volkswagen verzeichneten Zuwächse auf dem Heimatmarkt. Die Hauptmarke des Wolfsburger Konzerns, der wegen des Dieselskandals in den Schlagzeilen ist, brachte 0,7 Prozent weniger neue Wagen auf die Straße. Mit einem Marktanteil von 22 Prozent blieb VW aber mit Abstand der Platzhirsch. "Für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh", sagte Peter Fuß, Autoexperte der Unternehmensberatung EY, mit Blick auf die Effekte des Abgasskandals. Die Folgen seien wegen der langen Lieferzeit bei Neuwagen erst mit einiger Verzögerung zu erkennen.
Von Januar bis Oktober wurden in Deutschland laut KBA knapp 2,7 Millionen Autos verkauft, ein Plus von fünf Prozent. Die Zahl der Pkw mit Diesel-Motor stieg binnen zehn Monaten um 5,6 Prozent. Ihr Anteil an den Neuzulassungen belief sich auf knapp die Hälfte. Der Marktanteil von Diesel-Autos werde in den kommenden Monaten voraussichtlich leicht sinken, erklärte EY-Berater Fuß. Es werde noch dauern, bis Klarheit über das Ausmaß des Skandals herrsche, das verunsichere die Käufer.
Stärkste Premiummarke blieb mit einem Marktanteil von neun Prozent Mercedes-Benz. Von ausländischen Herstellern stammte gut ein Drittel der Neuwagen. Zwei von drei Neuzulassungen waren im Oktober Dienstwagen.
Die Autobauer erhöhten im Inland im vergangenen Monat die Produktion um neun Prozent auf gut 522.000 Pkw, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte. Von Januar bis Oktober rollten knapp 4,9 Millionen Fahrzeuge von den Bändern, ein Zuwachs von drei Prozent.