Reuters

Druck vom NRW-Landrat - Tönnies-Betrieb bleibt vorerst geschlossen

07.07.2020
um 16:32 Uhr

Gütersloh (Reuters) - Die Fleischfabrik Tönnies in Rheda-Wiedenbrück in NRW bleibt nach dem massenhaften Corona-Ausbruch vorerst geschlossen.

"Ich wage keine Prognose, wann das Werk wieder arbeiten kann", sagte der Landrat von Gütersloh, Sven-Georg Adenauer, am Dienstag. Oberste Priorität habe, dass von dem Werk weder für die Mitarbeiter noch für die Bevölkerung eine Gefahr ausgehe. Es würden jetzt die verschiedenen Bereiche des Werks unter die Lupe genommen, etwa die Zerlegung oder die Belüftung. "Den Takt geben die Behörden vor. Das Unternehmen hat das zu tun, was das Gesetz fordert und was die Behörden verlangen."

In dem Schlachtbetrieb hatten sich über 1500 Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert. Der Betrieb des auch für die Landwirte wichtigen Schlachthofs war daraufhin geschlossen worden. Er habe Verständnis, dass die Landwirte unter Druck stünden, sagte Landrat Adenauer. Auch gehe es um rund 7000 Arbeitsplätze. Es liege an der Firma, die Voraussetzungen zu schaffen, damit die Tore wieder geöffnet werden. Ein von Tönnies vorgelegtes Hygiene-Konzept gehe in die richtige Richtung, müsse aber überarbeitet werden.

GERICHT STOPPT BESCHRÄNKUNGEN

Im Kreis Gütersloh sind nach Behördenangaben Zehntausende Menschen auf Corona getestet, die Ergebnisse aber als nicht alarmierend eingeordnet worden. Das Oberverwaltungsgericht NRW hatte am Montag die im Zuge der Corona-Fälle verhängten Beschränkungen außer Kraft gesetzt. Deren Geltungsbereich für den gesamten Kreis sei nicht mehr verhältnismäßig. Für den Kreis Gütersloh hätten die Einschränkungen eigentlich bis zu 7. Juli dauern sollen.