Reuters

VW hält US-Absatz trotz Abgasskandal konstant

04.11.2015
um 07:01 Uhr

New York (Reuters) - Der Abgasskandal zieht für Volkswagen bislang keinen Absatzeinbruch auf dem wichtigen US-Markt nach sich.

Die Wolfsburger verkauften im Oktober - dem ersten vollen Monat seit Bekanntwerden der Manipulationen - mit rund 30.000 Fahrzeugen ungefähr ebenso viele Autos wie vor Jahresfrist. Insidern zufolge gewährt VW Kunden allerdings massive Kaufanreize. Andere große Autobauer wie die Opel-Mutter General Motors, Ford, Toyota und Fiat Chrysler legten indes zwischen 13 und 16 Prozent zu. Mercedes kam in den USA auf ein Plus von knapp vier Prozent, BMW von minus vier Prozent. Insgesamt verkauften die Hersteller im Oktober mit 1,456 Millionen Autos fast 14 Prozent mehr als vor Jahresfrist und sind nach Angaben von GM auf Kurs, den bisherigen Absatzrekord von 17,8 Millionen Autos aus dem Jahr 1999 im laufenden Jahr zu übertreffen.

In Deutschland musste Volkswagen im Oktober als einzige heimische Marke einen Absatzrückgang hinnehmen. Mit 22 Prozent Marktanteil blieb VW aber Branchenführer.

Die Manipulation von Abgaswerten bei Diesel-Fahrzeugen von Volkswagen waren am 18. September bekanntgeworden. VW hatte daraufhin den Verkauf der betroffenen Modelle gestoppt. Am Montag hatte die US-Umweltbehörde EPA erklärt, auch größere Motoren als bislang bekannt seien mit einer Schummelsoftware ausgestattet. Diese stelle fest, ob ein Fahrzeug auf dem Prüfstand einer Abgasmessung unterzogen werde, und sorge dann dafür, dass die geforderten Stickoxid-Grenzwerte eingehalten werden. Betroffen wäre nun auch die Sportwagentochter Porsche. Zusammen mit der Audi-Oberklasse ist sie die Ertragsstütze des Konzerns. Die VW-Aktie fiel am Dienstag um 1,5 Prozent. Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte die Einschätzung, dass der Skandal das gute Image der deutschen Industrie nicht infrage stelle. Am Dienstagabend erklärte VW dann, bei internen Untersuchungen auch festgestellt zu haben, dass bei der Typ-Zulassung einiger Modelle zu niedrige CO2-Werte und damit auch falsche Verbrauchsangaben festgelegt worden seien. Es gehe wohl um 800.000 Autos.

Obwohl in den USA Konjunkturdaten eher auf eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums gegen Ende des dritten Quartals hingedeutet hatten, ging es dort für die meisten Autobauer im Oktober überraschend kräftig aufwärts. So lieferte Marktführer GM knapp 263.000 Fahrzeugen aus, 16 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Bei Ford stieg der Absatz um 13,4 Prozent auf rund 214.000, bei Toyota um 13 Prozent auf 204.000 und bei Fiat Chrysler um knapp 15 Prozent auf 195.000. Für Fiat war es der 67. Monat in Folge mit steigenden Verkäufen.

Audi AG

WKN 675700 ISIN DE0006757008
Audi AG Chart
Audi AG Chart

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Ford Motor Co.

WKN 502391 ISIN US3453708600

General Motors Co.

WKN A1C9CM ISIN US37045V1008

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Porsche Automobil Holding SE

WKN PAH003 ISIN DE000PAH0038

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039