Reuters

Roche kauft sich bei US-Krebsmittel-Hersteller ein

14.07.2020
um 09:07 Uhr

Zürich (Reuters) - Der Pharmakonzern Roche baut sein Krebsgeschäft weiter aus.

Das Schweizer Unternehmen zahlt für Rechte an einer Krebstherapie bis zu 1,7 Milliarden Dollar an die amerikanische Blueprint Medicines, wie Roche am Dienstag mitteilte. Das einmal täglich oral verabreichte Pralsetinib solle gegen Lungenkrebs und andere Formen der lebensbedrohenden Krankheit eingesetzt werden, deren Mutationen das Tumorwachstum beschleunigen können.

Roche leiste eine Vorauszahlung von 675 Million Dollar in bar und beteilige sich mit 100 Millionen Dollar an Blueprint Medicines. Die Firma aus Cambridge im Bundesstaat Massachusetts habe zudem Anspruch auf bis zu 927 Millionen Dollar an möglichen Meilensteinzahlungen zuzüglich Lizenzgebühren auf Produktverkäufe außerhalb der USA.

In den USA und Europa habe Blueprint Zulassungen beantragt. Komme das Produkt auf den Markt, teilten sich die Firmen die Erlöse aus den USA, während die Einnahmen aus dem Rest der Welt mit Ausnahme Chinas an Roche gingen. Das Basler Unternehmen und Blueprint Medicines arbeiten seit 2016 zusammen. Roche ist der weltgrößte Hersteller von Krebsmedikamenten.

Der Preis für die Zusammenarbeit scheine auf den ersten Blick hoch, erklärte ZKB-Analyst Michael Nawrath. Aber der Wirkstoff dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit bis Ende 2020 zugelassen werden. Wegen der Einsatzmöglichkeiten gegen viele Krebsarten schätzt der Analyst für Pralsetinib einen Spitzenumsatz von 1,2 Milliarden Franken.