Reuters

FDP fordert von Finanzministerium Klarheit zu Wirecard-Treffen

16.07.2020
um 13:37 Uhr

Berlin (Reuters) - Die FDP fordert vom Bundesfinanzministerium, im Wirecard-Bilanzskandal für mehr Klarheit zu sorgen.

Dies gelte auch für ein Treffen im November 2019 von Staatssekretär Jörg Kukies mit Ex-Wirecard-Chef Markus Braun. "Hier gibt es für Geheimniskrämerei keinerlei Rechtfertigung", sagte FDP-Finanzpolitiker Florian Toncar am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Antworten des SPD-geführten Finanzministeriums zu dem Treffen wurden als "VS-Vertraulich" eingestuft. Abgeordnete dürfen sie entsprechend einsehen, aber nicht die Öffentlichkeit informieren. Die Antworten seien aber wenig ergiebig, schreibt Toncar in einem Brief an das Finanzministerium. Dieses müsse die Geheimhaltung aufheben und mehr Informationen zu den konkreten Inhalten des Gesprächs liefern. Auch müsse klar werden, welche Maßnahmen nach dem Gespräch getroffen worden seien. "Nur eine umfassende und vollständige Aufarbeitung der Abläufe in der Causa Wirecard ist aus meiner Sicht geeignet, die richtigen Maßnahmen einzuleiten, damit sich Vergleichbares in Zukunft nicht wiederholen kann", heißt es in dem Brief. "Das Bundesfinanzministerium sehe ich hier in einer Bringschuld."

Bei Wirecard fehlen 1,9 Milliarden Euro in der Bilanz, weswegen der Zahlungsabwickler Insolvenz anmelden musste. Gegen Braun wird ermittelt. Er war am 22. Juni gegen Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

WIRECARD AG

WKN 747206 ISIN DE0007472060