Reuters

BA-Mutter IAG strebt Milliarden-Kapitalerhöhung an

31.07.2020
um 11:02 Uhr

London (Reuters) - Die British-Airways-Mutter IAG will mit einer Kapitalerhöhung 2,75 Milliarden Euro einsammeln.

Der Konzern wolle damit seine Liquidität in der Corona-Krise erhöhen, die zu einem Einbruch des globalen Flugverkehrs geführt hat, erklärte Konzernchef Willie Walsh am Freitag. Das Unternehmen, dem auch die spanische Fluggesellschaft Iberia und die irische Aer Lingus gehören, wolle sich zudem eine stärkere Position auf dem Markt sichern, der wahrscheinlich nicht vor 2023 wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen werde. Die Kapitalerhöhung werde von dem größten Aktionär des Konzernes, Qatar Airways, unterstützt.

Im zweiten Quartal wies IAG einen Verlust von 1,37 Milliarden Euro aus und reihte sich damit in die Liste der Luftfahrt-Konzerne mit roten Zahlen ein. Die französisch-niederländische Air France-KLM brachte es auf einen Fehlbetrag von 2,61 Milliarden Euro, verglichen mit einem knappen Quartalsgewinn von 97 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Auch Billigflieger Ryanair rutschte in die roten Zahlen.

"Wir glauben, dass jetzt die Zeit ist, in die Zukunft zu blicken und die finanzielle und strategische Position von IAG zu stärken", erklärte Walsh. Ende Juni verfügte der Konzern über flüssige Mittel in Höhe von 8,1 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte der IAG-Gewinne werden normalerweise von British Airways beigesteuert, die aktuell aber nur etwa 15 Prozent der üblichen Verbindungen in ihrem Flugplan bedient. Die Nachfrage auf den beiden größten Märkten des Konzerns, den USA und Indien, ist wegen der Quarantäne-Vorschriften in Großbritannien schwach. British Airways hat angekündigt, 12.000 Stellen zu streichen und die Verträge seiner übrigen 30.000 Beschäftigten zu ändern.

AIR FRANCE-KLM INH. EO 1

WKN 855111 ISIN FR0000031122

INTERN.CONS.AIRL.GR.

WKN A1H6AJ ISIN ES0177542018