Reuters

EU-Kommission bietet Libanon wirtschaftliche Hilfe an - Macron in Beirut

06.08.2020
um 12:07 Uhr

Brüssel/Paris (Reuters) - Die EU-Kommission will dem Libanon bei der Bewältigung der Folgen der Explosionskatastrophe von Beirut mit Handels- und Zollvergünstigungen helfen.

Die Brüsseler Behörde stehe bereit für eine Stärkung der beiderseitigen Handelsbeziehungen, erklärte Kommissionschefin Ursula von der Leyen nach einem Telefonat mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Hassan Diab am Donnerstag. Dabei gehe es insbesondere um weitere Handelsvergünstigungen und Zollerleichterungen. Die Europäische Union wolle den Libanon zudem bei Verhandlungen mit internationalen Finanzinstitutionen über weitere Wirtschaftshilfen unterstützen. Die EU hat bereits mehr als 100 Feuerwehrleute und ein Marineschiff mit medizinischer Ausrüstung in den Libanon entsandt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte an, weitere internationale Hilfe in den nächsten Tagen zu organisieren. Eine schnelle Reaktion sei nötig, denn der Libanon stecke bereits seit einiger Zeit in einer politischen und wirtschaftlichen Krise, sagte Macron bei seiner Ankunft in Beirut, wo er zu Gesprächen über die Lage von seinem Amtskollegen Michel Aoun empfangen wurde. Die Regierung müsse aber auch Reformen angehen. Beide Länder haben aus historischen Gründen traditionell enge Beziehungen.

Bei der Explosion in einer Lagerhalle im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut am Dienstag sind mindestens 145 Menschen getötet und mehr als 5000 verletzt worden. Die Regierung hat um Hilfe aus dem Ausland gebeten und erklärt, ohne finanzielle Unterstützung die Folgen kaum bewältigen zu können.