Reuters

Italien drückt bei Aufbau von Breitbandnetz aufs Tempo

06.08.2020
um 13:57 Uhr

Rom (Reuters) - Italien will Insidern zufolge beim Aufbau eines schnellen Breitbandnetzes Gas geben.

Ziel der Regierung sei es, nach der anvisierten Fusion des Festnetzgeschäfts von Telecom Italia mit dem staatlich kontrollierten Betreiber Open Fiber ein einflussreicher Aktionär zu sein, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Geplant ist demnach, verschiedene Geschäfte von Telecom Italia in das fusionierte Unternehmen einzubringen, welches dann auch auf Zuschüsse aus dem EU-Wiederaufbaufonds hoffen kann. Rom wolle bis 2025 das aktuelle Kupfernetz auf Glasfaser umstellen, um mit dem Rest Europas bei der Digitalisierung aufzuschließen. Nur mit einem breit angelegten Glasfasernetz sind Datenübertragungsraten möglich, wie sie unter anderem von der Industrie 4.0. benötigt werden.

Das Finanzministerium wollte keine Stellung nehmen. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte, es sei noch zu früh, um über einzelne Mittelvergaben zu sprechen. Telecom Italia wie auch die von Enel und dem staatlichen Kreditinstitut Cassa Depositi e Prestiti (CDP) kontrollierte Firma Open Fiber verhandeln seit vergangenem Juni über Möglichkeiten eines Zusammenschlusses, bisher ohne Ergebnis. Am Mittwoch erklärte der ehemalige Staatsmonopolist Telecom Italia, die Mehrheit an einem gemeinsamen Netz halten zu wollen. Den Insidern zufolge will die Regierung in Rom zweitstärkster Anteilseigner werden.

ENEL S.p.A.

WKN 928624 ISIN IT0003128367

Telecom Italia S.p.A.

WKN 120470 ISIN IT0003497168