Reuters

Corona-Krise führt zu abgespeckter Fleischproduktion

07.08.2020
um 09:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Die mit den massenhaften Corona-Fällen in Nordrhein-Westfalen in die Schlagzeilen geratene Fleischerzeugung in Deutschland ist im ersten Halbjahr gesunken.

Sie verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 0,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag weiter mitteilte. Die aus gewerblichen Schlachtungen stammende Schweinefleischmenge war sogar um 1,0 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Die Wiesbadener Statistiker weisen dabei auf "bemerkenswerte regionale Unterschiede" im Frühjahr hin: So stieg die Produktion in Niedersachsen beispielsweise im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 2,0 Prozent. In Nordrhein-Westfalen sank sie hingegen um fast zehn Prozent.

"Diese Entwicklungen sind wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass einzelne Schlachtbetriebe infolge der Corona-Pandemie zeitweise geschlossen waren oder mit eingeschränkter Kapazität arbeiteten", so die Statistiker. Von den dort fehlenden Kapazitäten dürften Betriebe in anderen Bundesländern profitiert haben. Im Juni hatten sich bei der Fleischfabrik Tönnies in Rheda-Wiedenbrück über 1500 Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert. Der Betrieb wurde daraufhin vorübergehend geschlossen, später teilweise wieder hochgefahren.