Reuters

Fed legt individuelle Kapitalanforderungen für Großbanken fest

10.08.2020
um 16:52 Uhr

Washington (Reuters) - Die US-Notenbank Fed hat nach ihrem umfassenden Stresstest individuelle Kapitalvorgaben für die großen Geldhäuser in den USA festgelegt.

Unter den Instituten mit einer Bilanzsumme von mehr 100 Milliarden Dollar erhielten die Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley die höchsten Vorgaben: Sie müssen "harte" Kernkapitalquoten (CET1) von 13,7 beziehungsweise 13,4 Prozent vorhalten, wie die Federal Reserve am Montag mitteilte. Von der US-Tochter der Deutschen Bank< wird eine harte Kernkapitalquote von 12,3 Prozent verlangt. Sie verfügte Ende 2019 jedoch bereits über eine mehr als doppelt so hohe Quote. Die Vorgaben werden ab dem 1. Oktober wirksam.

Die Fed hatte in ihrem Stresstest 34 Institute auf Herz und Nieren geprüft. Als Konsequenz aus der Finanzkrise 2008/09 testet sie jedes Jahr, wie die großen, in den USA aktiven Häuser mit einer Wirtschaftskrise zurechtkämen. In diesem Jahr prüfte sie außerdem die möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Kapital der Banken und veröffentlichte die Ergebnisse Ende Juni. Ihr Fazit: Grundsätzlich könnten die Institute einen schweren, stürmischen und lang anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung überstehen. Um die Krise zu meistern, sollen sie aber bis mindestens zum vierten Quartal auf Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe verzichten.

Die neuen Vorgaben der Fed ergeben sich aus den Mindest-Kapitalanforderungen von 4,5 Prozent und dem neuen Stress-Kapitalpuffer, für den die Fed zum ersten Mal die individuellen Vorgaben veröffentlichte. Dessen Höhe bestimmt sich danach, wie gut jede einzelne Bank mit einer schweren Wirtschaftskrise zurechtkommt. Das niedrigste verlangte Polster liegt bei 2,5 Prozent. Gleich mehrere Institute, darunter die Citigroup, bekamen diese Vorgabe. Den höchsten Stress-Kapitalpuffer verlangt die Fed von der US-Tochter der Deutschen Bank mit 7,8 Prozent. Von der größten US-Bank JPMorgan Chase fordert die US-Notenbank 3,3 Prozent.

Citigroup Inc.

WKN A1H92V ISIN US1729674242

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008

Mediaset S.p.A.

WKN 901402 ISIN IT0001063210
Mediaset S.p.A. Chart
Mediaset S.p.A. Chart

Morgan Stanley Inc.

WKN 885836 ISIN US6174464486
Morgan Stanley Inc. Chart
Morgan Stanley Inc. Chart

The Goldman Sachs Group Inc.

WKN 920332 ISIN US38141G1040