Reuters

Gewinn von Puma schmilzt weiter - Starker Dollar belastet

06.11.2015
um 14:11 Uhr

München (Reuters) - Die Dollar-Stärke und die Schwäche der Währungen in Russland und Lateinamerika zehren weiter am Gewinn von Puma.

Trotz steigender Umsätze brach der Überschuss im Sommerquartal wegen ungünstiger Wechselkurse um 31 Prozent auf 20 Millionen Euro ein, wie der Sportausrüster am Freitag mitteilte. Vorstandschef Björn Gulden bestätigte die Erwartung, dass der Betriebsgewinn im Gesamtjahr mindestens 20 Prozent niedriger ausfallen wird als im vergangenen Jahr.

Hoffnung schöpft Gulden daraus, dass besonders die neuen Schuhmodelle von Puma bei der Kundschaft gut ankommen. "Ich freue mich sehr, dass die Umsätze im Bereich Schuhe das fünfte Quartal in Folge gestiegen sind und dass sich der Abverkauf im Einzelhandel an die Kunden in allen Kategorien kontinuierlich verbessert", erklärte Gulden. Der von den Puma-Werbestrategen verpflichtete Weltrekord-Sprinter Usain Bolt kurble den Umsatz ebenso an wie die seit diesem Jahr unter Vertrag genommene Popsängerin Rihanna, deren Puma-Kollektionen bei der lange vernachlässigten weiblichen Kundschaft gut ankämen. Der Konzernumsatz wuchs um acht Prozent auf 914 Millionen Euro.

Der Norweger Gulden war vor zwei Jahren angetreten, um den träge gewordenen Sportausrüster wieder auf Trab zu bringen, und hatte bereits damals eine lange Durststrecke angekündigt. "Wir brauchen noch ein Jahr", sagte der Vorstandschef nun. "Ich denke, wir werden nächstes Jahr eine Verbesserung der Zahlen sehen." Den belastenden Wechselkursschwankungen begegne Puma zunehmend mit Preiserhöhungen und einer Verlagerung der Produktion in jeweils lokale Märkte.

Der Dollar ist die Einkaufswährung der Branche, die damit ihre Zulieferer in Asien bezahlt. Damit explodieren die Kosten, während die Einnahmen in Euro, Rubel oder Pesos nicht Schritt halten. Der Konkurrent Adidas konnte dieses Problem auch dank der Dollar-Erlöse in seinem wachsenden US-Geschäft abfedern.

Die Puma-Aktie legte um zwei Prozent zu. Befeuert wurde der Kurs von erneuten Spekulationen, ein Investor könne die Anteile des Mehrheitseigners Kering übernehmen und auch den übrigen Aktionären eine Offerte unterbreiten. Gulden stützte diese Erwartung jedoch nicht. "Ich habe keine Indikation, dass sie verkaufen wollen", sagte Gulden auf die Frage, ob er von derartigen Überlegungen des französischen Luxusgüterkonzerns wisse. Kering äußerte sich nicht dazu. Die Franzosen hielten zuletzt knapp 86 Prozent der Anteile.

Kering S.A.

WKN 851223 ISIN FR0000121485

Puma SE

WKN 696960 ISIN DE0006969603