Berlin (Reuters) - Die CSU dringt erneut auf eine Kaufprämie nicht nur für Elektro-Autos.
"Man bräuchte eigentlich eine CO2-Prämie", sagte CSU-Chef Markus Söder am Donnerstag in Berlin. Nötig sei ein Signal, dass der Autokauf belohnt werde, wenn dadurch ein Fahrzeug mit schlechterer CO2-Bilanz durch einen Neuwagen ersetzt werde. Die CSU-Landesgruppe fordert deshalb in einem Papier, das Thema in den kommenden Wochen wieder auf die Agenda der großen Koalition zu setzen. "Eine Kaufprämie für saubere Verbrenner darf dabei kein Tabu sein, sondern kann eine Brücke bauen auf dem Weg zu neuer Wettbewerbsfähigkeit und dem Erhalt von Arbeitsplätzen", heißt es in dem Reuters vorliegenden Entwurf.
Söder kündigte zudem einen neuen Auto-Gipfel der Bundesländer an. Dabei sollten nicht nur erneut die Regierungschefs von Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen zusammenkommen, sondern auch Vertreter anderer Länder. Es gehe etwa um die Länder mit Zulieferindustrie, denn diese spürten den Einbruch am Markt als erste, sagte Söder.
Bayerns Ministerpräsident machte für das bisherige Scheitern der Idee einer Kaufprämie vor allem die beiden SPD-Chefs Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans, nicht aber Finanzminister Olaf Scholz verantwortlich. Die SPD-Vorsitzenden hätten "ideologisch" argumentiert. Sowohl der Autosektor, der Maschinenbau als auch die Luft- und Raumfahrtindustrie bräuchten angesichts des Einbruchs in der Corona-Krise aber mehr Hilfe. "Auto ist nicht alles. Aber an Auto hängt mehr als man glaubt", sagte Söder mit Hinweis auf die vernetzte Industrie.