Reuters

Bankenverband BdB erwartet derzeit kaum grenzüberschreitende Fusionen

08.09.2020
um 15:22 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Aus Sicht des Bankenverbandes BdB ist derzeit nicht mit mehr grenzüberschreitenden Fusionen und Übernahmen in der Branche zu rechnen.

"Ich sehe das nicht. Das gegenwärtige Marktumfeld ermuntert aus meiner Sicht nicht zu grenzüberschreitender Konsolidierung", sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig am Dienstag auf einer Veranstaltung des European Banking Institute (EBI). Für Zusammenschlüsse von Banken innerhalb eines Landes oder über Ländergrenzen hinweg gebe es zudem häufig keine wirtschaftlichen Gründe.

Das Fehlen einer einheitlichen europäischen Jurisdiktion sieht Ossig als ein zentrales Hindernis für mehr grenzüberschreitende Bankenfusionen an. Darüber hinaus machten noch viele andere Aspekte Zusammenschlüsse sehr kompliziert. "Da ist immer die Frage, ob es unerkannte Risiken in der Bankbilanz eines Partners gibt." Investoren seien außerdem kaum bereit, an Bankenfusionen teilzunehmen. Jeder Zusammenschluss sei zudem mit einem hohen Grand an Komplexität konfrontiert. Dazu gehörten beispielweise alte IT-Systeme oder die Zweigstellen-Netzwerke. All diese Argumente spielen laut Ossig bereits bei inländischen Fusionsvorhaben eine wichtige Rolle. "Wenn man diese in einen grenzüberschreitenden Kontext stellt, werden die Dinge sogar noch schwieriger."

Commerzbank AG

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