Reuters

Deutschland kehrt im Oktober zu Einzel-Reisewarnungen für Länder zurück

09.09.2020
um 15:42 Uhr

(Reuters) - Die Bundesregierung verhängt ab dem 1. Oktober wieder Reisewarnungen für einzelne Länder und rückt damit von der derzeitigen pauschalen Warnung für Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union ab.

Das teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Berlin mit. Das Außenministerium habe das Bundeskabinett informiert, dass man die generelle Reisewarnung angesichts der Corona-Infektionslage um rund zwei Wochen bis zum 30. September verlängern werde. "Ab Oktober kehren wir zu einem individuellen System für jedes Land zurück", sagte die Sprecherin. Bis Ende September werde es aber keine Veränderung geben, fügte sie hinzu und dämpfte damit Hoffnungen der Reisebranche. Sie hoffe, dass eine enge Absprache auch mit anderen EU-Ländern möglich sei. Es wäre gut, wenn es in Europa eine einheitliche Regelung geben würde.

Angesichts des sich in vielen Staaten erneut stärker ausbreitenden Corona-Virus könne es sein, dass vor Monatsende einzelne Reisewarnungen auch für EU-Staaten ausgesprochen werden müssten, sagte die Außenamts-Sprecherin. So steigt derzeit die Zahl der Neuinfektionen etwa in Frankreich sehr schnell. Man müsse angesichts der Corona-Entwicklung damit rechnen, dass es auch weiter Einschränkungen beim Reisen geben werde.

Der weltgrößte Tourismuskonzern TUI begrüßte, dass die Regierung ab Oktober weltweit differenzierte Reisehinweise geben will. Der nächste Schritt müsse sein, dass es nicht nur länderspezifische, sondern auch regionsspezifische Maßnahmen für einzelne Staaten gebe, sagte ein TUI-Sprecher. "Wichtig ist, dass die Menschen Planungssicherheit haben." TUI-Kunden wollten seit der Ankündigung des Auswärtigen Amts nun dringend wissen, ob sie ihre Reisen ab 1. Oktober antreten können.

Deutsche Lufthansa AG

WKN 823212 ISIN DE0008232125