Reuters

Minen-Konzern BHP überprüft nach Dammbruch in Brasilien Prognose

09.11.2015
um 07:01 Uhr

Sydney (Reuters) - Der weltgrößte Minenkonzern BHP Billiton prüft nach dem verheerenden Dammbruch in Brasilien, ob er seine Prognosen für den Eisenerz-Bereich kappen muss.

Am Donnerstag war aus noch ungeklärter Ursache der Damm eines Abwasser-Beckens einer Erzgrube im Bundesstaat Minas Gerais gebrochen. Mindestens zwei Menschen kamen in der Folge ums Leben, 28 werden noch vermisst. Hunderte wurden obdachlos. Schlamm- und Wassermassen waren noch 100 Kilometer vom der Unglücksstelle entfernt angeschwemmt worden.

Die australisch-britische BHP betreibt die Mine gemeinsam mit der brasilianischen Vale über das Unternehmen Samarco. Deren Produktion trug im vergangenen Jahr mit 14,5 Millionen Tonnen zur Eisenerz-Gesamtproduktion von BHP bei. Für das laufende Geschäftsjahr (per Ende Juni) hatte sich BHP eine Eisenerz-Gesamtproduktion von 247 Millionen Tonnen zum Ziel gesetzt. Seit dem Dammbruch ist die Förderung dort ausgesetzt und nach Angaben von Samarco ist unklar, wann sie wieder anläuft. BHP hat erklärt, zunächst müssten jetzt die noch Vermissten gefunden und die Geschädigten in der Region unterstützt werden.

Analysten zufolge gehen davon aus, dass das Unglück deutliche finanzielle Belastungen für BHP zur Folge haben wird. Obwohl die Hintergründe des Dammbruchs noch offen sind, wird in Brasilien zudem bereits über schärfere Auflagen für die Minenkonzerne diskutiert. Die Branche steht für einen Großteil der brasilianischen Export-Einnahmen.

BHP-Aktien verloren am Montag weitere 3,5 Prozent auf 21,90 australische Dollar und notierten damit auf dem niedrigsten Stand seit sechs Wochen.

BHP Group Ltd.

WKN 850524 ISIN AU000000BHP4