Reuters

China stopft Schlupflöcher im Finanzsektor

14.09.2020
um 11:27 Uhr

Peking (Reuters) - China strafft die Zügel bei der Regulierung und hat neue Regeln für Finanzholdings eingeführt.

"Manche Unternehmen wurden nicht in den Aufsichtsrahmen einbezogen und es gibt Schlupflöcher in den Vorschriften", sagte Pan Gongsheng, Vizechef der People's Bank of China (PBOC), am Montag in Peking. Diese wolle die Regierung nun schließen. Das kommunistische Land hatte seinen Finanzsektor in den vergangenen Jahren gelockert und unter anderem ausländischen Banken den Eintritt nach China ermöglicht.

Besonders kleinere Firmen, die in den vergangenen Jahren in den Finanzsektor expandiert seien, sollen nun enger an die Kandare genommen werden. Die Unternehmen hätten teilweise ein komplexes Netz von Beteiligungsstrukturen aufgebaut, Kapitalflüsse verfälscht und Gelder von Banken missbraucht. Die neue Verordnung solle einen Schutzwall zwischen dem Industrie- und dem Finanzsektor errichten, um "sektorübergreifende Ansteckungsgefahren zu verhindern", sagte Pan. Das Regelwerk soll ab November gelten.

Konkret müssen Unternehmen künftig etwa über mindestens fünf Milliarden Yuan (umgerechnet 617 Millionen Euro) Kapital verfügen, um als Finanzholding zugelassen zu werden, wie Pan erläuterte. Darüber hinaus müssten Firmen mit Banksparten etwa ein Gesamtvermögen von mindestens 500 Milliarden Yuan aufweisen.