Reuters

Norwegens Regierung investiert 1,5 Milliarden Euro in CO2-Speicher

21.09.2020
um 13:37 Uhr

Oslo (Reuters) - Norwegen investiert umgerechnet mehr als 1,5 Milliarden Euro (16,8 Milliarden Kronen) in ein Großprojekt zur Speicherung von Kohlendioxid.

Das Projekt "Longship" könnte weltweit die erste Maßnahme zur Abscheidung und Speicherung von CO2 ("Carbon Capture and Storage", CCS) im großen Stil werden. Die Regierung in Oslo teilte am Montag mit, sie finanziere bei "Longship" unter anderem Arbeiten zur CO2-Abscheidung in einem von Heidelberg Cement im Süden Norwegens betriebenen Zementwerk. Investieren will die Regierung auch in das Gemeinschaftsprojekt für CO2-Transport und -Speicherung der Ölkonzerne Equinor, Shell und Total. Insgesamt belaufen sich die Kosten für "Longship" auf knapp 2,3 Milliarden Euro (25,1 Milliarden Kronen).

CCS ist umstritten. Ausgeschöpfte Erdgas-Felder werden von Experten zwar als geeignete Speicher für CO2 angesehen. Doch in Deutschland, wo es solche Speicher gibt, war CCS auf heftigen Widerstand von Bürgerinitiativen gestoßen. Die Bundesregierung rückte deshalb von entsprechenden Vorhaben ab. Das Wirtschaftsministerium brachte aber die Nutzung norwegischer Gasfelder für die CO2-Speicherung im Zuge des Ausbaus der Wasserstoff-Produktion ins Spiel. Kritiker sprechen von "Greenwashing" und pochen darauf, dass Wasserstoff aus erneuerbaren Energien entsteht.

Heidelberg Materials AG

WKN 604700 ISIN DE0006047004

Shell PLC

WKN A0D94M ISIN GB00B03MLX29

TotalEnergies SE

WKN 850727 ISIN FR0000120271