Reuters

Rücktritt von Firmenschef lässt Nikola-Aktien einbrechen

21.09.2020
um 15:07 Uhr

(Reuters) - Der Rücktritt des Firmenchefs inmitten des Streits mit dem Leerverkäufer Hindenburg hat dem US-Hersteller von Elektrolastwagen Nikola den größten Kurssturz seit dem Börsengang 2018 eingebrockt.

Die Aktie brach am Montag um 34 Prozent ein, nachdem Firmen-Gründer und Chairman Trevor Milton erklärt hatte, er scheide freiwillig aus dem Amt. "Der Fokus sollte auf dem Unternehmen und seiner weltverändernden Mission liegen, nicht auf mir", begründete Milton den Schritt. Als sein Nachfolger wurde mit sofortiger Wirkung Vorstandsmitglied Stephen Girsky ernannt, der einst Vize von General Motors war.

Hindenburg wirft Nikola Betrug und Vetternwirtschaft vor. In einem Anfang des Monats veröffentlichten Bericht hatte der Leerverkäufer erklärt, er habe genügend Beweise gesammelt, um zu belegen, dass Nikola und Milton falsche Angaben über die firmeneigene Technologie aufgestellt hätten, um Partnerschaften mit großen Autoherstellern einzugehen. "Ich beabsichtige, mich gegen falsche Anschuldigungen zu verteidigen, die von außenstehenden Kritikern gegen mich erhoben werden", schrieb Milton auf Twitter. Nikola hat ebenfalls alle Vorwürfe zurückgewiesen und gedroht, juristisch gegen Hindenburg vorzugehen. Das US-Justizministerium und die Börsenaufsicht SEC sind mit dem Fall befasst.

Der Hindenburg-Bericht war kurz nach der Bekanntgabe der milliardenschweren Beteiligung von General Motors an Nikola veröffentlicht worden. Die beiden Firmen wollen gemeinsam den Elektro-Pickup Badger bauen, der Teslas Cybertruck ebenso wie den Elektro-Pickups von Ford und dem Startup Rivian Konkurrenz machen soll.

Ford Motor Company

WKN 502391 ISIN US3453708600

General Motors Company

WKN A1C9CM ISIN US37045V1008

Tesla

WKN A1CX3T ISIN US88160R1014