Reuters

UBS-Chef - Branchenkonsolidierung ist "unvermeidlich"

22.09.2020
um 14:57 Uhr

Zürich (Reuters) - Der scheidende Chef der Schweizer Großbank UBS, Sergio Ermotti, begrüßt eine Branchenkonsolidierung in Europa.

"Der Zug hat den Bahnhof verlassen, und eine Konsolidierung ist unvermeidlich", sagte er am Dienstag auf einer Investorenkonferenz der Bank of America. "Das ist gut für die Märkte." Aber Größe an sich sei bedeutungslos. Entscheidend sei, in einem Bereich groß zu sein, um nachhaltigen Aktionärswert zu schaffen.

In der Vergangenheit sei die Debatte in Europa zu stark von der Frage geprägt gewesen, welche Risiken für das Finanzsystem von großen Banken ausgehe. Zu wenig sei dabei beachtet worden, dass Institute auch zu klein sein könnten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Spätestens mit der Coronavirus-Krise habe ein Umdenken eingesetzt. Die Regulatoren seien nun bereit, diese Fragen neu zu bewerten. "In diesem Sinne glaube ich nicht, dass die Regulierungsbehörden im Laufe der Zeit per se ein Hindernis darstellen; sie haben sich in den letzten Monaten sogar ziemlich lautstark dafür ausgesprochen, offen für Dinge zu sein, die Sinn machen", sagte Ermotti. Natürlich sei es angebracht, dass sie Dinge stoppten, die keinen Sinn machten.