Reuters

Volkswagen will Lkw-Töchter MAN und Scania an der langen Leine führen

23.09.2020
um 10:47 Uhr

Hamburg (Reuters) - Die Volkswagen-Holding Traton will ihren Nutzfahrzeugtöchtern mehr Eigenverantwortung geben.

"Wir wollen die Verantwortung der Marken-Vorstände für die Profitabilität und die Leistungsfähigkeit von Scania, MAN und Volkswagen Caminhoes e Onibus stärken", sagte Vorstandschef Matthias Gründler seinem Redemanuskript zufolge bei der virtuellen Aktionärsversammlung. Die Marken benötigten Handlungsfreiheit, um ihre Profitabilitätsziele zu erreichen.

Die Neujustierung bedeutet, dass die Holding den Marken mehr Spielraum bei der Ausrichtung gibt, die Vorstände aber auch für das Erreichen der Ziele stärker in die Pflicht nimmt. Eine völlige Abkehr von der bisherigen Strategie ist dies nicht. Schon Gründlers Vorgänger Andreas Renschler war darauf bedacht, den beiden selbstbewussten Lkw- und Bus-Herstellern MAN und Scania möglichst viel Eigenständigkeit zu gewähren. Gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit vorangetrieben, um Synergien zu heben. Gründler ließ offen, wie genau er sich die größere Eigenverantwortung vorstellt. Details sollen offenbar in den kommenden Wochen noch erarbeitet werden.

Den ersten Schritt zu mehr Eigenverantwortung bei der Rendite geht MAN. Die krisengeschüttelte Traton-Tochter hat ein Sparprogramm angekündigt, dem bis zu 9500 Stellen zum Opfer fallen, fast ein Viertel der weltweiten Belegschaft.

MAN SE

WKN 593700 ISIN DE0005937007

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039