Reuters

Röttgen für transparentes Verfahren bei Auswahl von CDU-Vorsitz

28.09.2020
um 14:27 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Kandidat für den CDU-Vorsitz Norbert Röttgen setzt sich für ein faires und öffentliches Verfahren zur Auswahl der Nachfolge von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer ein.

"Ich glaube, es sollte ein transparentes Verfahren geben, ein inhaltlich orientiertes politisches Verfahren, das respektvoll miteinander stattfindet", sagte Röttgen am Montag in Berlin vor Beratungen mit der Parteispitze. An dem Treffen sollten auch Röttgens Konkurrenten, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz teilnehmen. An der Auswahl sollten alle Mitglieder der CDU teilhaben, sagte Röttgen. Sie sollten die Möglichkeit haben, die Akzentunterschiede der Kandidaten auch mitzubekommen.

Die CDU will den neuen Vorsitzenden auf einem Parteitag am 4. Dezember wählen. Bei dem Treffen am Montag soll der Fahrplan bis dahin festgezurrt werden. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus warnte seine Partei vor einer Kampfkandidatur. "Wir wollen Einigkeit, gerade in der Krise. Denn es geht um Deutschland, nicht um Parteien oder einzelne Egos", sagte Brinkhaus Zeit online am Montag. "Je näher der Parteitag rückt, desto deutlicher fordern Mitglieder und Bevölkerung Einigkeit in der CDU." Eine Teamlösung vor dem Parteitag lehnen die Kandidaten bislang aber ab. Röttgen sagte, nach der Entscheidung müsse es eine Mannschaft geben, "und die wird es auch geben". Der CDU-Vorsitzende hat traditionell den aussichtsreichsten Zugriff auf die Kanzlerkandidatur der Union, die allerdings von der CSU mitentschieden wird.