München (Reuters) - Der Chef der Siemens-Zugsparte nimmt die Fusion der beiden Konkurrenten Alstom und Bombardier gelassen.
"Wir werden in den nächsten drei Jahren sicher die Chance haben, Marktanteile zu gewinnen, weil so eine Fusion auch Kraft kostet", sagte Michael Peter am Mittwochabend im Münchner Club Wirtschaftspresse. Alstom und Bombardier seien nun erstmal mit sich selbst beschäftigt. Peter verwies darauf, dass Siemens Mobility seit dem Scheitern der geplanten Übernahme von Alstom stark gewachsen sei: Siemens und Alstom hätten vor zwei Jahren einen Umsatz von 16 Milliarden Euro angepeilt - jetzt stehe Siemens allein bei 13 Milliarden.
Peter kritisierte die Auflagen, die die EU-Kommission den beiden Rivalen für die Fusion gemacht hat, als zu gering. Bei der Genehmigung habe sicher auch die prekäre Lage von Bombardier eine Rolle gespielt. An den Werken und Produkten, von denen sich Alstom und Bombardier nun trennen müssten, sei Siemens "erstmal nicht" interessiert.