Reuters

Eli Lilly heuert Berater wegen Werksproblemen bei Covid-19-Mittel an

21.10.2020
um 16:17 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Eli Lilly holt sich wegen Problemen in einem US-Werk, in dem ein Corona-Antikörpermittel hergestellt wird, Unterstützung von Außen.

Das Unternehmen habe einen unabhängigen Berater mit einer umfassenden Überprüfung des Standorts Branchburg im US-Bundesstaat New Jersey beauftragt, teilte Eli Lilly am Dienstagabend mit. Lilly habe dort zudem sein Personal und die Ressourcen aufgestockt.

Hintergrund der Probleme ist eine routinemäßige allgemeine Inspektion der US-Gesundheitsbehörde FDA in der Produktionsstätte Ende vergangenen Jahres, die den Umgang mit Daten dort beanstandete und Gegenmaßnahmen empfahl. Eli Lilly habe von der FDA aber kein Mahnschreiben in Form eines sogenannten "Warning Letters" erhalten, betonte der Konzern. Mit diesem werden schwerwiegende Mängel beanstandet.

Die Probleme könnten eine Notfallgenehmigung des Corona-Antikörpermittels in den USA allerdings erschweren, da das US-Recht die Einhaltung der Herstellungsstandards für die Zulassung eines Arzneimittels vorschreibt. Branchburg ist eines von mehreren Werken weltweit, in denen das Mittel hergestellt wird. In der vergangenen Woche musste Eli Lilly seine Studie mit dem Antikörper-Medikament wegen Sicherheitsbedenken unterbrechen, der Konzern nannte aber keine konkreten Details. Die Entwicklung des Mittels wird von der US-Regierung unterstützt. Präsident Donald Trump pries die Arznei kürzlich zusammen mit der Antikörper-Behandlung der Firma Regeneron - die er für seine Corona-Infektion erhielt - als Heilmittel für Covid-19-Patienten. Er wolle sich für eine schnelle Zulassung dieser Medikamente einsetzen, hatte der US-Präsident betont.

Eli Lilly & Co.

WKN 858560 ISIN US5324571083