Reuters

Handelsverband - Gibt keinen Grund für Hamsterkäufe - "Versorgung stabil"

22.10.2020
um 11:02 Uhr

Berlin (Reuters) - Der deutsche Lebensmittelhandel sieht ungeachtet der stark steigenden Nachfrage nach Waren wie Reis und Mehl bislang keine Hamsterkäufe wie während der ersten Corona-Welle im März.

"Wir beobachten weiterhin keine flächendeckende Veränderung des Einkaufsverhaltens der Kunden", sagte der Sprecher des Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), Christian Böttcher, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Generell spiegelt die Nachfrage in den Lebensmittelgeschäften wie bisher die Bevorratung des normalen Bedarfs wider." Vereinzelt komme es in einigen Regionen und bei einigen Warengruppen wie Hygieneartikeln zu einer höheren Nachfrage. Die werde aber problemlos von den Lieferketten aufgefangen, es werde immer wieder aufgefüllt.

"Es gibt aus unserer Sicht auch künftig keinen Grund, zusätzliche Vorräte anzulegen", sagte Böttcher. "Die Warenversorgung ist stabil. Lagerbestände sind ausreichend vorhanden." Eine wichtige Grundregel sollte beim Lebensmitteleinkauf immer beherzigt werden, sagte der Sprecher: "Wenn jeder nur das kauft, was er braucht, ist auch genug für alle da".

Die Verkaufszahlen von Toilettenpapier lagen in der Woche vom 12. bis 17. Oktober fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Vorkrisen-Monate August 2019 bis Januar 2020, wie das Statistische Bundesamt zuvor mitteilte. Der Absatz von Mehl kletterte um 28,4 Prozent, der von Hefe um 34,8 Prozent. Auch bei Reis (+53,3 Prozent) griffen die Kunden vermehrt zu.