Reuters

KfW - Bei Mittelständlern fallen über eine Million Jobs weg

22.10.2020
um 11:22 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die staatliche Förderbank KfW erwartet wegen der Corona-Krise deutliche Jobverluste und weniger Investitionen bei Mittelständlern.

"Trotz der komfortablen Ausgangslage der meisten mittelständischen Unternehmen in Deutschland wird die Corona-Krise Spuren hinterlassen", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib am Donnerstag. Die Folgen der Pandemie würden sich nicht nur in den Bilanzen der Firmen, sondern auch in den Köpfen der Manager niederschlagen. "Vorsicht und Zurückhaltung könnten das Handeln Vieler in der kommenden Zeit bestimmen."

Laut einer Studie der KfW fallen bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen in diesem Jahr mehr als eine Million Arbeitsplätze weg. Das entspreche einem Jobabbau von 3,3 Prozent. Bis zum Ausbruch der Pandemie seien die Arbeitsplätze deutlich ausgebaut worden. Ende 2019 seien bei Mittelständlern 32,3 Millionen Menschen beschäftigt gewesen, so viele wie nie. Bis September seien zudem weniger Investitionsvorhaben planmäßig umgesetzt worden. Viele Unternehmen legten wegen der Krise Investitionsprojekte auf Eis. Das Volumen der Neuinvestitionen hatte 2019 eine Höchstmarke von 187 Milliarden Euro erreicht.

Entspannung macht die KfW dagegen bei der Liquiditätslage der Firmen aus. Im Falle eines erneuten Lockdowns sähe sich aktuell jeder dritte Mittelständler mit ausreichenden Reserven gerüstet, sagte Köhler-Geib. "Insgesamt verfügt der Mittelstand in Deutschland über eine hohe finanzielle Widerstandskraft. Die Unternehmen haben in den vergangenen Jahren einen hohen Bestand an Eigenkapital aufgebaut, wovon sie nun profitieren."