Brüssel (Reuters) - Der "Veggie Burger" und das "Tofu Schnitzel" bleiben: Das EU-Parlament sprach sich am Freitag dafür aus, dass Restaurants und Einzelhändler Fleisch-Ersatzprodukte weiterhin als Burger, Steak oder Wurst bezeichnen dürfen.
Eine Mehrheit der Parlamentarier hatte einen entsprechenden Änderungsantrag abgelehnt. Landwirtschaftsverbände hatten sich für ein Verbot solcher Bezeichnungen für Fleisch-Alternativen stark gemacht. Diese führe Verbraucher in die Irre. "Zur Feier des Tages gehe ich jetzt einen veganen Burger essen", sagte die schwedische EU-Abgeordnete Jytte Guteland nach der Abstimmung.
Auf der anderen Seite verlangen die Parlamentarier mehr Einschränkungen für pflanzliche Alternativen für Milchprodukte. Bezeichnungen wie "Milch-Alternative" oder "Käse-Ersatz" sollten künftig nicht mehr zulässig sein für Lebensmittel, die keine tierischen Milche enthielten, erklärte das EU-Parlament. Bereits vor drei Jahren hatte die EU Beschreibungen wie "Soja-Milch" und "veganer Käse" verboten.
Elena Walden, Politikmanagerin beim gemeinnützigen Good Food Institute Europe, kritisierte die Entscheidung. Die EU-Länder müssten "dieses Durcheinander aufräumen und verwirrende und unnötige Beschränkungen für Milchprodukte auf pflanzlicher Basis ablehnen". Die Vorschriften zur Produktbezeichnung sind Teil eines größeren Vorhabens der EU-Landwirtschaftspolitik und noch nicht endgültig. Über die Agrarpolitik der EU in den kommenden Jahren müssen die Parlamentarierer noch abstimmen.