Reuters

Pakistan bestellt französischen Botschafter ein - "Islamfeindliche Kampagne"

26.10.2020
um 10:07 Uhr

Islamabad (Reuters) - Pakistan hat aus Protest über den Umgang mit dem Islam den französischen Botschafter einbestellt.

"Pakistan verurteilt eine systematische islamfeindliche Kampagne unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit", teilte das Außenministerium in Islamabad am Montag dazu mit. Zuvor hatte Ministerpräsident Imran Khan dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach der Ehrung eines durch einen mutmaßlichen Islamisten ermordeten Geschichtslehrer einen Angriff auf den Islam vorgeworfen. Der französische Lehrer wurden den Ermittlungen zufolge enthauptet, weil er in einer Unterrichtsstunde zum Recht auf Meinungsfreiheit vor 13-jährigen Schülern Mohammed-Karikaturen verwendet hatte. Vielen Muslimen gilt eine bildliche Darstellung des Propheten als Blasphemie.

Erst am Samstag hatte Frankreich seinen Botschafter aus der Türkei abgezogen, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan Macron wegen seines Kurses gegen Islamisten scharf attackiert hatte. Unter anderem hatte Erdogan gesagt: "Macron benötigt eine Behandlung auf mentaler Ebene." Macron hatte Anfang Oktober auch angekündigt, er werde den "islamistischen Separatismus" bekämpfen, der die Kontrolle in einigen muslimischen Gemeinden in Frankreich zu übernehmen drohe.